Geweih

Geweih

Geweih wächst aus den Stirnzapfen der männlichen Hirscharten, wie Rotwild, Rentier und Rehbock, in Form von Stangen. Bei Elchen und Dammwild als Schaufeln. Eine Ausnahme besteht bei weiblichen Rentieren, da diese auch Geweih tragen.

Geweih besteht aus Knochensubstanz. Diese wächst als weiche Masse, mit Bast – der Blut versorgenden Hautschicht – umhüllt, aus der Ansatzstelle des Geweihs am Knochenzapfen des Schädels, der so genannten Rose.

Im Laufe der Zeit, wenn das Wachstum abgeschlossen ist, verhärtet die Knochensubstanz und der Bast wird abgewetzt (gefegt).

Das Geweih wird jedes Jahr abgeworfen, bildet sich nach und wird mit zunehmendem Alter des Tieres immer größer und stärker. Es kann eine Wandungsstärke von 2-4 mm erreichen. Dichte: 2 Mohshärte: 2 – 3

Seine Farbe reicht von hell- bis dunkelbraun. Die inner Schicht ist weiß bis weiß – grau.

Verarbeitet werden hauptsächlich Abwurfstangen, da hier das Wachstum abgeschlossen und die höchste Festigkeit und Wandstärke erreicht ist. Bevorzugt wird das Geweih des Rothirsches verarbeitet. Besonders die Rose ist bei dieser Art groß ausgebildet und wird daher auch oft einzeln gehandelt. Das Rothwild ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich hauptsächlich von Gras, Blättern, Baumrinde, Flechten und Pilzen. Als Säugetier besitzt es die Eigenschaften eines Wiederkäuers und gehört zur Gruppe der Paarhufer. Hirsche leben in allen großen europäischen Wäldern und gehören zu den größten Tieren in unseren Breitengraden. Natürliche Feinde hat das Rothwild hier zu Lande nicht mehr.

Geweih wird gedrechselt und beschnitzt.

Horn

Horn

Das Horn sitzt auf einem Knochenzapfen des Stirnbeins, bei allen Horn tragenden Tieren, wie Hausrind, Schaf, Wisent, Ziege, Gämse und Steinbock. Beide Geschlechter tragen je zwei Hörner.

Horn besteht aus Keratin, welches ein nicht wasserlösliches, faseriges Protein ist. Die Zusammensetzung entspricht der von Krallen, Nägeln, Hufen, Federn, Haaren und Stacheln.

Das Horn wird nicht abgeworfen, sondern ein Leben lang getragen.

Hörner sind dünnwandig und besitzen eine massive Spitze. Das Material ist sehr widerstands- und polierfähig und lässt sich optimal einfärben, biegen und in Platten pressen.

Hörner gibt es in verschiedensten Farbvariationen, meist aber bräunlich oder schwarz – weiß.

Sie dienen als Waffe zur Abwehr von Fressfeinden und besitzen eine soziale Funktion bei Kämpfen in Herde oder Rudel.

Bein

Bein

Als Bein werden die Knochen vieler Wirbeltiere, beispielsweise Rinder, Pferde und Hirsche bezeichnet. Aber auch Geweih fällt unter diesen Begriff. Auf Grund seiner Materialeigenschaften wird bevorzugt der Mittelfußknochen des Hinterfußes verarbeitet. Als Röhrenknochen kann er beschnitzt und gedrechselt werden. Die Vorteile für eine technische Verarbeitung liegen in der flachen Außenform, der verhältnismäßig kleinen Markröhre und der Dickwandigkeit.

Heute finden hauptsächlich Knochen von südamerikanischen Rindern Verwendung.Die Knochensubstanz besteht zu circa 30 -37% aus Kollagen und circa 63 – 70% aus mineralischen Bestandteilen, wie Calcium und Phosphat.

Vor der Verarbeitung sollte der Knochen entfettet und eventuell gebleicht werden. Seine Farbe ist gelblich weiß (nach dem Bleichen fast rein weiß), meist ist er aber fettig fleckig.
Dichte: 2,0 Mohshärte: 2

Knochen ist eines der ältesten Schnitzmaterialien. Er wurde seit Beginn der Menschheitsgeschichte verwendet und bearbeitet. Die ersten Geräte, Werkzeuge und Schmuckstücke wurden bereits in der Steinzeit angefertigt.